Otjiwarongo und Swakopmund, das waren vergangenen Herbst neun Wochen lang die Lebensmittelpunkte von Hellen Bühler und Nikola Giek in Namibia. In diesen beiden Städten haben die beiden Turntrainer Kids das Turnen beigebracht. Sie sind Teil eines Austauschprogramms von ihrem Verein SG Weinstadt. Genau das Richtige für die beiden. Denn Pädagogik – das können sie. Nikola hat Lehramt studiert, Hellen ist gerade noch dabei. Trotz voller Euphorie auf den bevorstehenden Trip: Namibia ist dann doch mehr als 10.000 Kilometer Fahrtstrecke von der Heimat entfernt. Ein klein wenig Muffensausen kommt da schon bei den beiden auf, doch das hat sich schnell gelegt.
Der Anfang des Austauschs ist trotzdem nicht ganz leicht. Die ersten dreieineinhalb Wochen verbringt das Paar in der Kleinstadt Otjiwarongo. Die Bedingungen fürs Training sind dort erschwert. Es gibt wenig Geräte, eine professionelle Turnausbildung ist kaum möglich. Der Hauptgrund sind die ärmlichen Verhältnisse in der Stadt.
Ganz anderes erleben die beiden in Swakopmund. Die Stadt gilt als Hochburg für Turnen in Namibia. Große Hallen, moderne Geräte – höchst professionelle Bedingungen. Finanzielle Unterstützung macht‘s möglich. Die braucht – trotz besserer Lebensverhältnisse – auch dort jedes zweite Kind. Deshalb sind Paten nötig. Diese können die Kids beim Sport und in der Schule unterstützen. Auch Hellen und Nikola sind Teil einer Patenschaft. Ihnen hat’s die achtjährige Gemma-Lee besonders angetan.
400 Euro pro Jahr kostet die Patenschaft. Damit können die Kids auch weiter professionell trainieren. Und auch Hellen und Nikola werden weiter fleißig als Trainer aktiv sein. Momentan allerdings in Waiblingen. In den nächsten Jahren soll’s dann aber für einen Urlaub mal wieder zurück nach Namibia gehen.