Die Adenauerbrücke zwischen Ulm und Neu-Ulm wird komplett neu gebaut – bis 2028 soll die wichtige Verkehrsverbindung über die Donau fertig sein. Am Wochenende gab es nun einen ersten großen Meilenstein: In drei Nachteinsätzen wurden die ersten Brückenträger montiert. Die tonnenschweren Stahlteile sind jeweils 28 Meter lang und rund 85 Tonnen schwer. Damit sie millimetergenau ihren Platz finden, mussten zwei der drei Fahrspuren auf der Bundesstraße gesperrt werden. In Schrittgeschwindigkeit rollte der Schwertransporter über die alte Brücke, um Schwingungen zu vermeiden. Mit zwei riesigen Mobilkränen wurden die Bauteile im Tandem angehoben und in das vorbereitete Gerüst eingesetzt. Rund 15 Minuten dauerte es, bis ein Träger exakt positioniert war. Für die Arbeiten musste außerdem die Bahnstrecke Ulm–Erbach gesperrt und die 15.000-Volt-Fahrleitung abgeschaltet werden. Solche Sperrpausen beantragt die Bahn Jahre im Voraus – bis auf die Stunde genau. Auf der Baustelle selbst waren Dutzende Fachkräfte im Einsatz: Vermesser, die den Sitz überprüften, Hydraulikstempel, die die Last millimeterweise verschoben, und Schweißer, die die Träger sofort fixierten. Nach dem dritten Einhub ist die erste Hälfte der neuen Adenauerbrücke über die Bahnlinie gespannt. Im weiteren Verlauf wird die bestehende Fahrbahn Richtung Neu-Ulm abgerissen und an gleicher Stelle ein zweiter Überbau errichtet. Stück für Stück entsteht so eine komplett neue Brücke, ohne dass der Verkehr auf den Bundesstraßen 10 und 28 monatelang stillsteht. Insgesamt müssen noch rund 30 weitere Träger eingebaut werden, bis die Donau vollständig überspannt ist. Ende 2028 soll der Ersatzneubau abgeschlossen sein.
Bericht: Jana Schebesta
Kamera: Thomas Heckmann