Das Landgericht Stuttgart hat einen zur Tatzeit 17-jährigen Angeklagten nach den Schüssen in einer Göppinger Bar wegen Mordes und zweifachen versuchten Mordes zu einer Jugendstrafe von acht Jahren und neun Monaten verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte 9 Jahren und 6 Monaten beantragt, der Verteidiger plädierte auf 7 Jahre und 6 Monate. Der Prozess fand aufgrund des Alters des Angeklagten unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Nach Überzeugung des Gerichts betrat der Jugendliche am 2. Oktober 2024 eine Bar in Göppingen und feuerte 15 Schüsse mit einer Maschinenpistole auf drei Männer ab. Ein 29-Jähriger wurde tödlich getroffen, zwei weitere Opfer erlitten schwere Verletzungen. Zwischen Betreten und Verlassen der Bar vergingen weniger als zehn Sekunden. Aufgrund des überraschenden Angriffs wurde das Mordmerkmal der Heimtücke festgestellt.
Die Tat steht im Zusammenhang mit anhaltenden Bandenauseinandersetzungen im Großraum Stuttgart, bei denen es immer wieder zu gewaltsamen Übergriffen kam. Offenbar verwechselte der Täter sein Opfer mit einem Mitglied der rivalisierenden Gruppe. Alle Beteiligten stammen aus Syrien und kamen als Geflüchtete nach Deutschland.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.