In Stuttgart wird der Tod einmal im Jahr farbenfroh und fröhlich gefeiert: Angelehnt an den mexikanischen „Día de los Muertos“ versammelten sich am vergangenen Samstag zahlreiche Menschen, um das Leben der Verstorbenen zu ehren. Anders als bei uns an Allerheiligen steht hier nicht die Trauer im Vordergrund – vielmehr geht es darum, die Erinnerungen an die Liebsten lebendig zu halten und gemeinsam zu feiern.

Im Mittelpunkt der Feier steht die sogenannte „Ofrenda“: ein Altar, auf dem Fotos, Totenköpfe aus Zucker, Kerzen und die Lieblingsgegenstände der Verstorbenen arrangiert werden. So, heißt es, finden die Seelen den Weg zurück zu ihren Familien – zumindest für diesen einen Tag.

Neben dem Altar sorgen Musik, Tanz und traditionelle Speisen für eine lebendige Atmosphäre. Farbenfrohe Dekorationen und eine riesige „Piñata“ bringen Besucher jeden Alters zum Mitmachen und Staunen. Auch die kleinsten Gäste stürzen sich ins Getümmel und sorgen für ausgelassene Stimmung.

Der Tag der Toten ist in Mexiko einer der wichtigsten Feiertage des Jahres – und die Tradition lebt seit 2011 auch in Stuttgart. Die Feier zeigt, dass Trauer und Freude nebeneinander existieren können: Während wir hierzulande oft still gedenken, wird in Mexiko der Tod als Teil des Lebens verstanden. Es geht nicht darum, ihn zu verschweigen oder zu fürchten, sondern die Erinnerungen und das Leben der Verstorbenen zu feiern.