Die stundenlange Evakuierung und Sperrung des Stuttgarter Hauptbahnhofs am Samstagabend ist offenbar nicht nur durch einen einzelnen Koffer ausgelöst worden. Nach Angaben von Augenzeugen hatten die alarmierten Sprengstoffexperten der Bundespolizei mehrere verdächtige Gepäckstücke zu untersuchen. Diese befanden sich demnach auf einer Sackkarre, waren in blaue Mülltüten verpackt und mit Klarsichtfolie umwickelt. Aufgrund dieser besonderen Beschaffenheit mussten nach Informationen der Stuttgarter Zeitung alle Gegenstände gemeinsam geröntgt werden, was den Einsatz erheblich verlängerte.
Der Hauptbahnhof wurde gegen 19.30 Uhr zunächst teilweise, ab 20.12 Uhr vollständig geräumt, der Fernverkehr eingestellt. Erst um 23.32 Uhr konnte Entwarnung gegeben und der Betrieb wieder aufgenommen werden. Die Bundespolizei sprach nach Abschluss der Maßnahmen von einem „nicht alltäglichen, aber ungefährlichen Gegenstand“. Für Reisende habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden. Dennoch waren Tausende Fahrgäste von Verspätungen und Zugausfällen betroffen, die Auswirkungen reichten bis in den Sonntag hinein.
Der S-Bahn- und Stadtbahnverkehr lief während des Einsatzes weiter