Vor genau einem Jahr hat Russland die Ukraine überfallen. Lev Pavlysch lebt seit 17 Jahren in Deutschland. Als den Ukrainer die Nachrichten vom Angriff erreichen, bedeutete das für ihn: Ich muss etwas tun. Pavlysch begann, mit Kolleginnen und Kollegen Spenden zu sammeln. Er selbst hat viele Freunde und Familie in der Ukraine. Diesen möchte er auch Hilfsgüter bringen. Durch seine Hilfe kommt der Buchhalter mit STELP in Kontakt. Die Stuttgarter Hilfsorganisation war eine der ersten, die einen Hilfstransport in die Ukraine organisiert hat. Lev Pavlysch kennt Gründer Serkan Eren schon länger – bei dem Transport kurz nach Kriegsbeginn kommen die beiden enger in Kontakt.
Nach eigenen Angaben hat STELP mittlerweile 83 Lkws mit Hilfsgütern in die Ukraine gebracht. Zu Beginn war die Spendenbereitschaft riesig: 50 Prozent der Spenden mit dem Verwendungszweck Ukraine erhält STELP in den ersten vier Wochen nach dem russischen Überfall. Ein Jahr danach sind die Spenden stark zurückgegangen. Serkan Eren bittet daher heute über Instagram um weitere Spenden – wohlwissend, dass viele Menschen bereits gespendet haben: „Uns ist bewusst, dass man nicht immer und immer wieder Geld spenden kann. Denn oft ist eine Geldspende keine Frage der Empathie, sondern des eigenen Geldbeutels“, heißt es auf der Instagram-Seite unter dem Video.
Aktuell konzentrieren sich STELP und Pavlysch darauf, Generatoren und Heizkörper für die Menschen in der Ukraine zu organisieren. An ein schnelles Ende des Krieges glaubt Pavlysch nicht. „Klar hoffe ich, dass es heute vorbei ist, doch realistisch ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering. Am besten wäre es, wenn der Krieg bis Ende des Jahres vorbei wäre – oder zumindest die harte Phase, in der Menschen täglich sterben“, sagt der Ukrainer.