„Von jungen Menschen kann man immer etwas lernen.“ Mit diesen Worten beginnt Oberbürgermeister Matthias Knecht sein Treffen mit den Achtklässlerinnen und Achtklässlern. Die Jugendlichen schildern ihre Probleme eindeutig. Nuri (13) meint, die Schulen müssen besser behandelt werden. Es brauche Klimaanlagen für heiße Sommertage und mehr Freizeitmöglichkeiten.
Andere Herzensangelegenheiten sind verlässlichere Busse, besseres WLAN an öffentlichen Orten, und besseres Essen in der Mensa. Auch wichtig sind kostenlose Menstruationsartikel, in Schulen sowie an anderen Orten des jugendlichen Lebens. Diese können nämlich ganz schön teuer werden, meint Melina (14). Genauso teuer wie eine Mobilfunkflat. Oder jeden Mittag teuer essen gehen. Man darf nicht vergessen, dass Probleme wie Kantinenessen, die für Erwachsene höchstens nervig sind, für Jugendliche eine ehrliche Belastung sein können. Vor allem, wenn die eigenen Eltern selbst wenig Geld haben.
Ein wichtiger Kommunikator ist der Jugendgemeinderat. Er setzt sich intensiv für die Interessen der Jugendlichen ein. Emil (14) ist froh, dass dieser erhört werde und die Vorschläge gelegentlich umgesetzt werden. Aber auch auf dem direkten Weg fühlen sich die jungen Menschen wahrgenommen. Oberbürgermeister Knecht räumt bei dem Treffen Fehler in der Stadtplanung ein und hört sich die Verbesserungsvorschläge aus der Realschule gerne an. Er gibt zu, dass Ansätze wie die geplante Stadtbahn den Kindern von heute nur wenig nutzen. Deswegen sucht er vor allem nach kleinen Veränderungen, die viel Auswirkung haben. Besonders gefällt ihm, einen persönlichen Draht zu den Teenagern zu finden. Die Jugendlichen scheinen großes Interesse an ihm als Person sowie der Arbeit für die Stadt zu hegen. Das sei besonders wichtig, weil die Kinder von heute die Arbeiter von morgen seien.
So oder so, den Schülerinnen und Schülern ist es wichtig, wenn ihre Stimmen erhört werden. Und sie können eine Perspektive auf die Dinge bieten, die man eventuell schon lange vergessen hat, bis man dann selbst erwachsen ist.