Bei einer Podiumsdiskussion der neuen Veranstaltungsreihe „Wirtschaftsarena – was die Region bewegt“, initiiert vom VfB Stuttgart, trafen am Montagabend beim Thema „Grüner Tunnel“ gegensätzliche Standpunkte aufeinander. Der 10,7 Kilometer lange Tunnel durch den Nordosten Stuttgarts soll die Städte Fellbach, Waiblingen und Kornwestheim unterirdisch verbinden.
Befürworter des Projekts, darunter Unternehmer Rüdiger Stihl und CDU-Politiker Steffen Bilger, sehen darin eine umweltfreundliche Alternative zu einer oberirdischen Straße und einen längst überfälligen Beitrag zur Staureduzierung. Ein Gutachten beziffert die Baukosten auf 1,6 Milliarden Euro. Die Initiatoren betonen die volkswirtschaftlichen Vorteile angesichts täglicher Staus in der Region.
Kritik kommt von Verkehrsminister Winfried Hermann und der Fellbacher Baubürgermeisterin Beatrice Soltys. Sie bezweifeln die Finanzierbarkeit, warnen vor ökologischen Belastungen und sehen keine tragfähige Lösung für das zusätzliche Verkehrsaufkommen an den Tunnelenden. Hermann spricht von drei bis vier Milliarden Euro Baukosten und hohem Energieverbrauch, allein in der Bauphase.
Einigkeit besteht nur darin, dass kurzfristig keine Umsetzung zu erwarten ist. Bis ein solcher Tunnel Realität wird, dürften nach Einschätzung selbst der Befürworter noch mindestens zehn Jahre vergehen.