Mehr Sicherheit für Kinder auf dem Weg zur Schule – das ist das Ziel der sogenannten Schulstraßen, die seit August in Baden-Württemberg rechtssicher eingerichtet werden können. In Kirchheim unter Teck ist nun eine der ersten Pilotstraßen gestartet: Vor dem Freihof-Schulkomplex bleibt der Straßenabschnitt zum Schulbeginn und -ende für Autos gesperrt.
Die Idee dahinter: Weniger Verkehr vor dem Schultor bedeutet mehr Sicherheit für die Kinder und weniger morgendliches Chaos durch Elterntaxis. Besonders die Schülerinnen und Schüler begrüßen die autofreie Zone – denn sie fühlen sich auf ihrem Weg zur Schule häufig unsicher. In Workshops haben sie eigene Konzepte erarbeitet, wie der Schulweg sicherer gestaltet werden kann, und diese bei der Eröffnung direkt den politischen Entscheidungsträgern vorgestellt.
Zur Premiere der Kirchheimer Schulstraße waren Verkehrsminister Winfried Hermann und Innenminister Thomas Strobl vor Ort. Beide stellten sich den Fragen der Kinder und betonten die Bedeutung solcher Maßnahmen. Hermann erklärte, Kommunen hätten nun einfache und unbürokratische Möglichkeiten, Schulstraßen oder auch dauerhafte Schulzonen einzurichten. Strobl erinnerte daran, dass Baden-Württemberg zwar schon zu den sichersten Ländern für Kinder im Straßenverkehr zähle – jeder Unfall sei jedoch einer zu viel.
Im Jahr 2024 wurden laut Polizei landesweit 378 Schulwegunfälle registriert. Projekte wie die Schulstraße sollen dazu beitragen, diese Zahl weiter zu senken und Kindern mehr Sicherheit zu geben. Kirchheim unter Teck gehört damit zu den Vorreitern im Land – und liefert ein Beispiel, wie Kommunen gemeinsam mit Schulen und Eltern den Schulweg neu denken können.