Die baden-württembergische Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) spricht sich nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten gegen eine generelle Pflicht für Schulklassenbesuche in KZ-Gedenkstätten aus – trotz eines Vorstoßes der neuen Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU). Zwar hält Schopper solche Exkursionen für wichtig und sieht sie im politischen und gesellschaftlichen Konsens verankert, eine verbindliche Teilnahme jedes einzelnen Schülers lehnt sie jedoch ab. Gründe dafür sind unter anderem die fehlende Kostenfreiheit für Eltern sowie die psychische Belastung für viele Jugendliche. Auch die personellen Kapazitäten in Gedenkstätten reichten oft nicht für eine flächendeckende pädagogische Begleitung aus. Dennoch wächst die Unterstützung: Das Land Baden-Württemberg hat die Fördermittel für Gedenkstättenfahrten auf 500.000 Euro pro Jahr erhöht. Diese Maßnahme unterstreicht die Relevanz historisch-politischer Bildung – ohne verpflichtenden Zwang.