Luna Hakim zwischen Babys, Obdachlosen, syrischen Gärtnern und Profi-Wasserballern - zehn Monate in 30 Minuten

Die Redaktion von Regio TV Stuttgart blickt zwischen den Jahren auf 2022 zurück. Ich, Luna Hakim, setzte dieses Jahr im März meinen ersten Fuß bei Regio TV rein. Was ich seitdem alles erleben durfte, kann ich kaum in Worte fassen. Los ging mein Schwaben-Abenteuer mit einem Test. Als geborene Norddeutsche war ich vorher noch nie auf dem Cannstatter Wasen, geschweige denn in Baden-Württemberg. Deswegen ging es im Frühjahr für mich zum ersten Mal auf das Stuttgarter Frühlingsfest, um dort einen Vergleich zu ziehen: Frühlingsfest in Hannover versus Frühlingsfest auf dem Cannstatter Wasen – was ist besser? 

In den vergangenen zehn Monaten habe ich jedoch nicht nur die schwäbische Kultur kennengelernt. Neu war für mich auch, auf völlig leere Becken in einem Freibad zu blicken. Denn vor Beginn der diesjährigen Freibad-Saison half ich im Freibad Hoheneck in Ludwigsburg beim Auswintern mit. Ein Prozess, der für unser sommerliches Vergnügen nicht wegzudenken ist und doch im Hintergrund passiert.

Im weiteren Verlauf meiner Regio TV-Reise durfte ich außerdem zum ersten Mal eine Hebamme bei ihrer Arbeit begleiten und einen Kaiserschnitt miterleben – ein Moment, den ich niemals vergessen werde. Ein weiteres erstes Mal erlebte ich im Sportbad Neckarpark, als ich Wasserball ausprobierte – professionellen, also in der ersten Bundesliga. Während die Jungs vom SV Cannstatt eine entspannte Trainingseinheit genossen, kam ich an meine körperlichen Grenzen.

Als Redakteurin bei Regio TV habe ich mich auch mit Themen beschäftigt, die mir unter die Haut gingen und Menschen kennengelernt, vor denen ich meinen Hut ziehe. Etwa vor dem syrischen Gärtner Mohammad Almasri. Vor sechs Jahren floh er aus seinem zerbombten Heimatland nach Stuttgart und erlitt einen Schicksalsschlag nach dem anderen. Seinen Optimismus hat er trotzdem nie verloren. Er machte einen Kanal auf YouTube auf, um Menschen das Gärtnern beizubringen – mit einer Absicht: anderen Geflüchteten zu helfen.

Hilfe und Zusammenhalt wurden dieses Jahr in vielen Bereichen großgeschrieben. Die Rede ist von dem Krieg in der Ukraine, den steigenden Preisen und die dadurch ärmer gewordenen Menschen sowie die außergewöhnliche Hitzewelle dieses Jahr. Zahlreiche Obdachlose mussten bei der andauernden Hitze teils ohne Sonnenschutz und zu wenig Trinken auskommen. Das Deutsche Rote Kreuz Stuttgart hat an diese Personen gedacht und den Hitzebus, das Pendant zum Kältebus, auf die Straßen gebracht. Zwei Ehrenamtlichen habe ich bei ihrer Arbeit begleitet und dabei mit Obdachlosen über ihr Wohlergehen geredet.

Hier sind meine zehn letzten Monate in 30 Minuten.

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