Es ist eine Silvesternacht wie jede andere – denkt Jürgen Stegmaier zumindest, als er noch einmal nach seinen Rindern und Pferden guckt, das Licht im Stall vorsichtshalber anlässt und zurück ins Haus geht. Um 23:30 Uhr bereits hört er, wie ein Böller nach dem anderen abgeschossen wird, laut dem Landwirt viel mehr Böller als in den vergangenen Jahren zuvor. Im Stall sieht er, wie seine Tiere panisch rumlaufen, doch er kann nichts machen. Am Neujahrsmorgen dann der Schock: Ein Rind liegt mit gebrochenem Becken, zwei Rinder mit einem gebrochenen Bein im Stall. Er muss sie am selben Tag einschläfern lassen, um den Tieren ihr Leid wegzunehmen. Stegmaier betitelt den Vorfall als „Unnötiges Sterben“, denn normalerweise hätte er die Rinder geschlachtet. 3.000 Euro hat der Landwirt für die drei Nutztiere gezahlt; auf den Kosten bleibt er jetzt sitzen. Der Vorfall macht die Runde – auch Bürgermeister Marcus Kohler hört davon und möchte handeln. Ein Böllerverbot auf dem Schrayweg vor dem Stall würde dem Landwirt und seinen Tieren bereits weiterhelfen. Denn an diesem Ort versammeln sich besonders viele Menschen in der Silvesternacht. Doch trifft Stegmaier oft auf Unverständnis, wenn er die Leute wegzuschicken versucht.