Der neue Drogenkonsumraum KOMBO in Stuttgart bietet suchtkranken Menschen mehr als nur einen geschützten Ort für den Konsum – er bietet ihnen Würde, Sicherheit und neue Perspektiven. Im ehemaligen Caritas-Kontaktcafé „High Noon“ können Konsumierende seit heute ihre mitgebrachten Drogen unter hygienischen Bedingungen und unter medizinischer Aufsicht konsumieren.
Der 34-jährige Jakko, seit 15 Jahren heroinabhängig und lange obdachlos, zählt zu den ersten, die das Angebot nutzen können. Für ihn ist KOMBO eine wichtige Hilfe im Kampf gegen die Sucht.
Rund 195 Drogentote zählte Baden-Württemberg im Jahr 2024 – ein dramatischer Anstieg, vor allem wegen Mischkonsums und unsicherer Bedingungen auf der Straße. Fachleute sind sich einig: Drogenkonsumräume retten Leben. KOMBO verbindet gesundheitliche Soforthilfe mit langfristigen Angeboten wie Beratung, Tagesstruktur und Kontaktmöglichkeiten.
Träger der Einrichtung sind der Caritasverband Stuttgart und der Verein Release. Auch die Stadt und das Land unterstützen das Projekt. Stuttgart schließt damit eine lang bekannte Lücke im Hilfesystem. Neben dem medizinisch betreuten Konsumraum gibt es vier Konsumplätze, eine Inhalationsbox, professionelle Begleitung sowie ein Café als sozialer Begegnungsort.