Mehr als 5.000 Menschen in Stuttgart sind obdachlos. Ohne feste Bleibe hängen sie irgendwo im Hilfesystem fest, zwischen Übernachtungsheim, stationärer Unterbringung oder Übergangswohnung – viele fallen ganz durchs Raster.
Damit soll nun ein Modell Schluss machen, das andernorts schon erfolgreich ist: Housing First, Wohnung zuerst, heißt das Prinzip. Am Anfang steht, bedingungslos, die eigene Wohnung, dann folgen, bei Bedarf, Unterstützung und Betreuung durch Sozialarbeiter. Die Idee kommt aus New York. Dort wie auch in vielen europäischen Städten, z.B. Berlin, Amsterdam oder Kopenhagen, zeigt Housing First Erfolge. Zwischen 75 und 97 % Wohnstabilität belegen Evaluationen.
Die Stadt Stuttgart ist überzeugt und investiert 1,8 Millionen Euro: vier Jahre will sie das Modell im Pilotprojekt testen und damit das aufgeblähte Wohnungshilfesystem modernisieren. Damit das funktioniert braucht es allerdings Bereitschaft aus der Stadtgesellschaft, wohnungslose Menschen zur Miete aufzunehmen. Sozialbürgermeisterin Alexandra Sußmann (parteilos) wirbt auf der heutigen Pressekonferenz gemeinsam mit Sponsoren und sozialen Trägern um Vertrauen bei den Stuttgarterinnen und Stuttgartern.
Für weitere Infos geht’s hier zur Vermittlungsplattform: https://housing-first-stuttgart.de/