Der Traum von der erfolgreichen Titelverteidigung lebt weiter! Die HB Ludwigsburg hat am Sonntagnachmittag das dritte und entscheidende Play-Offs-Halbfinale gegen den Thüringer HC eindrucksvoll mit 34:28 (17:13) für sich entschieden. Zeit zum Feiern bleibt jedoch nicht: Bereits am Mittwoch kämpft die HBL im Play-Off-Finale gegen die HSG Blomberg-Lippe um die Deutsche Meisterschaft. Tickets für Spiel 1 in der MHP-Arena sind ab sofort erhältlich.
Personell musste Trainer Jacob Vestergaard gegen den THC auf Antje Döll sowie weiterhin auf die Langzeitverletzten Julia Niewiadomska und Dorottya Faluvégi verzichten. Das Vertrauen schenkte er zu Beginn Bundsen, Behrend, Kudłacz-Gloc, Gassama, Smits, Thomaier und Mala.
Doch der Beginn gehörte in der mit 1.474 Fans gefüllten MHP-Arena zunächst dem Thüringer HC. Gleich zweimal blieb die frischgekürte MVP der EHF Finals, Johanna Reichert, Siegern im Siebenmeterduell gegen Bundsen (3., 0:2). Die Barrockstädterinnen hatten jedoch die passende Antwort parat und drehten die Partie in der Folge mit einem 5:0-Lauf (9., 5:2) zu ihren Gunsten. Mit bereits fünf Paraden (62,5% Paradenquote), meldete Bundsen den THC-Angriff im Verbund mit einer aggressiven HBL-Abwehr ab und zwang THC-Trainer Herbert Müller früh zur ersten Auszeit. Hier schien Müller jedoch die richtigen Worte gefunden zu haben. Denn es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, in dem der THC offensiv nun wieder deutlich zielgerichteter agierte, Unkonzentriertheiten der Ludwigsburgerinnen eiskalt bestrafte und nach 16 Minuten zum 8:8-Ausgleich kam. Vestergaard nutzte nun seine Auszeit, mahnte die Nachlässigkeiten in der Abwehrarbeit seiner Mannschaft an und sollte damit ebenfalls Erfolg haben. Zwar gelang den frischgebackenen EHF European League-Siegerinnen sogar noch der 8:9-Führungstreffer (17.), doch in den Schlussminuten der ersten Halbzeit dominierten die Gastgeberinnen das Spiel wieder nach Belieben. Nach einem Ballgewinn war es einmal mehr Behrend, die mit ihrem bereits fünften Treffer zur 12:10-Führung (21.) traf. Die HBL nutzte die Gunst der Stunde, drückte vor der Pause weiter fokussiert auf das Gaspedal und konnte erneut durch Behrend den 17:13-Halbzeitstand erzielen. Ein letzter Wurf von Reichert fand den Weg wenige Millisekunden zu spät ins Ludwigsburger Tor.
Direkt zu Beginn des zweiten Abschnitts drängten Xenia Smits und Co. erbarmungslos auf die Vorentscheidung. Erst tänzelte die Ludwigsburger Kapitänin Reichert aus und ließ Dinah Eckerle im THC-Tor keine Chance (34., 19:14), wenig später leitete sie den nächsten Tempogegenstoßtreffer von Behrend ein (35., 20:14). Während Bundsen die Thüringerinnen im Tor mit ihrer neunten Parade weiter zur Verzweiflung brachte, schraubten Kudłacz-Gloc und Nestaker, die immer mehr Freude am Spiel fand, das Ergebnis weiter in die Höhe (39., 24:15). Auch eine Auszeit von Herbert Müller (40.) verpuffte dieses Mal wirkungslos. Weiterhin unterliefen seiner Mannschaft zu viele einfache Fehler, die die HBL konsequent bestrafte und durch Nestaker folgerichtig mit zehn Toren in Führung ging (42., 27:17). Die Luft schien beim THC nun endgültig raus. Jenny Carlson machte zur Freude der Ludwigsburger Fans die 30 voll (50., 30:21). In den letzten Minuten begnügten sich die Barrockstädterinnen damit, das Ergebnis zu verwalten. Nicole Roth, die Bundsen nach 50 Minuten im Tor abgelöst hatte, sicherte mit ihrer zweiten Parade den 34:28-Endstand. Beste Ludwigsburger Werferin war mit neun Toren Guro Nestaker, für den THC traf Johanna Reichert ebenfalls neunfach.
Im Play-Off-Finale trifft das Team von Vestergaard nun auf die HSG Blomberg-Lippe, die sich bereits am Samstag in Spiel 3 mit 32:26 gegen Borussia Dortmund durchgesetzt hatte. Das erste Aufeinandertreffen der beiden Finalisten findet bereits am kommenden Mittwoch (21.5.) um 19:00 Uhr in der heimischen MHP-Arena statt.
PM: HB Ludwigsburg