Das Handwerk in Baden-Württemberg steht vor großen Herausforderungen. Während tausende Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben, gibt es zugleich junge Menschen, die sich ganz bewusst für eine Karriere im Handwerk entscheiden. Einer von ihnen ist Ferhat Kilic. Er absolviert bei der Firma Härer in Urbach eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Seine Entscheidung stößt nicht nur bei Familie und Freunden auf Zustimmung, sondern zeigt auch, welche Chancen im Handwerk liegen.
Doch die Realität bleibt schwierig: Laut der Bundesagentur für Arbeit gilt jeder dritte Handwerksberuf bereits als Engpassberuf. Der Anteil unbesetzter Lehrstellen im Handwerk liegt bei rund 38 Prozent – deutlich höher als in anderen Branchen. Alexander Härer, der als Meister in dritter Generation in seinem Familienbetrieb arbeitet, kennt diese Probleme nur zu gut.
Genau hier setzt CDU-Fraktionschef Manuel Hagel an. Er fordert, die Meisterausbildung kostenfrei zu machen, die Prämie für bestandene Prüfungen von 1.500 auf 3.000 Euro zu verdoppeln und eine verpflichtende Berufsorientierungswoche ab Klasse 5 einzuführen. Auch die Handwerkskammer Region Stuttgart unterstützt diese Vorschläge.
Politik, Wirtschaft und Handwerksbetriebe müssen an einem Strang ziehen, um die Ausbildung im Handwerk wieder attraktiver zu machen. Für Ferhat Kilic ist seine Entscheidung schon jetzt ein Gewinn. Er will andere Jugendliche ermutigen, den Weg ins Handwerk zu gehen – denn hier wartet nicht nur ein sicherer Arbeitsplatz, sondern auch eine Zukunft mit Perspektive.