Zwei Tage vor der geplanten Eröffnung schien alles verloren: Ein Feuer im Dachstuhl eines Gebäudes in der Schorndorfer Altstadt beschädigte die Räume, in denen Mohamad Dawara seine Eisdiele „Sahra“ eröffnen wollte. Trotz der Schäden durch den Brand und der Wassermassen aus den Löscharbeiten konnte er wenige Wochen später tatsächlich Gäste empfangen – wenn auch nur auf der Hälfte der geplanten Ladenfläche.
Bis heute wird der Wasserschaden behoben und die Wände müssen trocknen. Geplant war ursprünglich ein umfassendes Angebot: hausgemachtes Eis, Patisserie und Konfiserie. Im Moment gibt es nur Eis – frisch hergestellt, alle zwei bis drei Tage. Viele Sorten sind ungewöhnlich, wie „Avocado-Mango-Kokos“ mit dem Namen „Sahra“, benannt nach der Eisdiele selbst.
Für Mohamad steckt in jeder Kugel Eis Leidenschaft und ein Stück seiner Lebensgeschichte. 2014 floh er gemeinsam mit seinen beiden Kindern aus der Nähe von Damaskus über das Mittelmeer nach Deutschland. In den Jahren danach arbeitete er als Mietkoch, gab Kochkurse und entwickelte seine eigenen Rezepte.
Sein Ziel ist klar: Sobald die Wasserschäden behoben sind, möchte er das volle Sortiment anbieten und seine Gäste auch mit herzhaften und süßen Spezialitäten aus seiner Heimat verwöhnen. Voraussichtlich im November soll es so weit sein. Bis dahin läuft die Eismaschine weiter – und bei sommerlichen Temperaturen ist eine Kugel „Sahra“-Eis für viele Gäste schon jetzt ein Highlight.