2 verletzte Unschuldige und eine Gemeinde unter Schock – im Juni vergangenen Jahres nimmt die Polizei einen 25-jährigen fest. Er soll in eine Esslinger Grundschule eingedrungen sein, in der zum Tatzeitpunkt eine Ferienbetreuung stattfand. Dort greift er mutmaßlich willkürliche Opfer mit einem Messer an. 7 Monate nach der Tat beginnt in Stuttgart heute die Hauptverhandlung.
Die verlesene Anklageschrift enthüllt die für Opfer und Angehörige nur schwer erträglichen Tathintergründe: der in Esslingen wohnhafte Beschuldigte, bei dem sich wohl über Jahre Wut aufgrund sozialer Ausgrenzung angestaut hatte, soll sich gezielt Kinder für seine Tat gesucht haben, weil er hier weniger Gegenwehr als bei erwachsenen Opfern erwartete.
Laut Anklage bestellte er ein 20cm langes Küchenmesser im Internet und recherchierte nach Einrichtungen mit Kinderbetreuung. An der Esslinger Katharinenschule wird er fündig und betritt diese mit Tötungsabsicht. Dem mutigen Einschreiten einer Betreuerin ist es wohl zu verdanken, dass sich diese nicht erfüllt, allerdings verletzt er sie leicht, eine 7-jähriges Schülerin schwer.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Beschuldigten versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung vor. Dieser macht am ersten Verhandlungstag von seinem Recht zu Schweigen Gebrauch. Da die Staatsanwaltschaft bei ihm eine schwere psychische und seelische Störung vermutet, steht die Schuldfähigkeit des Mannes in Frage. Die Nebenklage, die die Opferfamilie vertritt, erhofft sich eine lebenslange Verwahrung in einer Psychiatrie. Der nächste Verhandlungstag ist für den 7. Februar angesetzt. Dann sollen erste Zeugen und Sachverständige zu Wort kommen.