Energiepreise und belegte Hallen: Folgen des Krieges treffen die Sportvereine hart

Die Sportvereine befinden sich im Dauer-Krisenmodus. Erst kam der Trainingsbetrieb des Breitensports durch die Pandemie zum Erliegen, die Folgen des Krieges in der Ukraine gefährden die Existenz der Vereine nun jedoch mehr, sagt Harald Link, Vizepräsident des Schwäbischen Turnerbunds und Geschäftsführer der SV Böblingen. Sein Verein hat aktuell ein Angebot auf dem Tisch, nachdem die SV Böblingen etwa neunmal mehr für Gas bezahlen müsste als aktuell.

In einem Offenen Brief an die Präsidenten der Landessportbünde schreibt Link daher, dass nun ein „kalter Lockdown“ drohe. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis der erste Verein seine Hallen schließen muss, weil Strom und Gas unbezahlbar geworden sind, heißt es in dem Schreiben. Link fordert, dass der Breitensport nicht vergessen wird und dass die Vereine in dieser schwierigen Phase unterstützt werden.

Auch der SV Salamander Kornwestheim ist einer der mehr als 600 Vereine, die den Offenen Brief mittlerweile unterzeichnet haben. Geschäftsführer Thomas Eeg berichtet, dass der Verein seit Beginn der Pandemie etwa 14 Prozent seiner Mitglieder verloren hat. Hauptgrund: Es findet kein geregelter Trainingsbetrieb statt. Je mehr Mitglieder die Vereine verlieren, desto eher trägt sich das System nicht mehr, sagt Eeg.

In der Kornwestheimer Stadionhalle kann der SV Salamander schon jetzt nicht mehr trainieren wegen einer weiteren Herausforderung, die der Krieg neben den gestiegenen Energiepreisen mit sich bringt. Von Ende des Monats an sollen in der Sporthalle Flüchtende untergebracht werden. An Solidarität mangele es nicht, Eeg verweist auf Sportangebote für Flüchtende, die der Verein organisiert. Dafür brauche es jedoch auch Sportstätten, so der Geschäftsführer des SV Salamander Kornwestheim. Darauf hatte bereits der Landessportverband Baden-Württemberg vor Wochen in einem Schreiben hingewiesen und alternative Unterbringungen für Flüchtende gefordert.

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