Ein Jahr ist vergangen, seit eine verheerende Flutwelle den Rems-Murr-Kreis getroffen hat. Die Wassermassen verwüsteten Straßen, überfluteten Keller und rissen Existenzen mit sich. Auch zwölf Monate später ist für viele Betroffene noch nichts wieder so, wie es vorher war.
Auch Metzgermeister Markus Bareiß wird in der Nacht von der Flut getroffen. Seine Produktionsräume standen unter Wasser – Maschinen, Lager und Vorräte wurden zerstört. Inzwischen produziert er wieder Wurstwaren, doch der Weg zurück war mühsam. Und ein großes Problem besteht bis heute: Die Versicherungsfrage ist weiterhin ungeklärt.
Auch Harry Mierzwa und seine Mieterin Beate Schwerdt leben bis heute mit den Folgen der Katastrophe. Ihr Wohnhaus gleicht immer noch einer Baustelle. Jeden Tag werden sie daran erinnert, was in der Flutnacht passiert ist. Die emotionale Belastung bleibt, auch wenn der Alltag weitergeht.
Die Gemeinde Rudersberg hat Soforthilfen in Höhe von rund 900.000 Euro ausgezahlt. Ein erster Schritt – doch längst nicht alle Anträge sind abgeschlossen. Viele Hilfen wurden zwar bewilligt, aber noch nicht vollständig abgerufen.
Die Flut hat bei den Menschen und in der Region tiefe Spuren hinterlassen – nicht nur äußerlich, sondern auch seelisch. Und obwohl das Wasser längst verschwunden ist, bleibt der Wiederaufbau ein langer Prozess.