Lange Schlangen, Schuften im Akkord – und am Ende völlig umsonst? Am Samstag haben die Mitarbeitenden eines Stuttgarter Dönerladens für Ihre Tagesarbeit keinen Lohn erhalten. Aber, sie waren nicht etwa empört oder fassungslos – sondern glücklich und stolz. Des Rätsels Lösung: Das gesamte Team hat auf Initiative des Chefs für die Menschen in den Erdbebengebieten Spenden gesammelt. Yücsel Dogan, der den Traditionsladen Alaturka vor 31 Jahren in Stuttgart gegründet hat, ist es ein Anliegen zu Helfen. Auch, weil viele Menschen hier vor der Haustür Freunde oder Verwandte im Krisengebiet haben. Stand 2021 lebten allein in der Landeshauptstadt rund 5.000 syrische Staatsangehörige. 34.000 Menschen mit türkischem Migrationshintergrund, wie uns die Stadt auf Anfrage mitteilt. Viele von ihnen mit familiären Wurzeln in der Erdbebenregion. Kein Wunder ist die Unterstützung riesig, als Yücsel Dogan kurzerhand ein Hilfsbündnis auf die Beine stellt: die gesamten Einnahmen eines Tages sollen ins Krisengebiet gehen. Angekündigt hatte sich auch Rapper Haftbefehl, am Ende schaute zwar nicht er, dafür Oberbürgermeister Nopper und seine Frau vorbei, um zu unterstützen. Zahlt sich aus: 11.000 Euro Spenden sind der Lohn.