Ein vertrautes Geräusch kehrt zurück in den Schwäbischen Wald: das rhythmische Schnaufen einer historischen Dampflok.
Nach eineinhalb Jahren Zwangspause darf die Schwäbische Waldbahn wieder über die Gleise rollen – zumindest ein Stück weit. Das verheerende Hochwasser im vergangenen Jahr hatte große Teile der Strecke zwischen Schorndorf und Welzheim zerstört. Seit dem Sommer sind die ersten Abschnitte wieder befahrbar.
Am Wochenende wurde der Betrieb feierlich wieder aufgenommen. Eisenbahnfreunde, Familien und Technikbegeisterte kamen, um die Rückkehr des schnaufenden Oldtimers zu feiern. Der Verein DBK Historische Bahn e.V. betreibt die Waldbahn in Eigenregie – mit viel Herzblut, ehrenamtlichem Engagement und jeder Menge Kohlenstaub.
Für die Besucher ist die Fahrt mehr als nur ein Ausflug: Es ist eine kleine Reise in die Vergangenheit. Im historischen Postwaggon erfahren sie, dass hier früher nicht nur Passagiere, sondern auch Briefe unterwegs waren – sortiert und gestempelt mitten auf der Fahrt.
Mindestens zwei Lokführer sind nötig, um den achtzig Jahre alten Stahlkoloss in Bewegung zu halten. Mit kräftigen Schaufeln, Zischen und Dampf lebt die alte Eisenbahntechnik wieder auf – ein Erlebnis für alle Sinne.
Noch steht nicht fest, wie regelmäßig die Schwäbische Waldbahn künftig zwischen Schorndorf und Rudersberg fahren wird. Doch eines ist sicher: Wenn der Dampf aufsteigt und das Pfeifen der Lok durch das Wieslauftal hallt, dann wissen die Menschen hier – ein Stück Heimat ist zurück.