Demos am Pfingstwochenende bleiben friedlich, aber DGB-Haus wird besetzt

Mehrere Hundert Menschen haben am Sonntag wieder gegen Einschränkungen durch die Corona-Verordnung des Landes demonstriert. Nach Polizeiangaben verlief alles friedlich. Die Hygiene- und Abstandsregeln würden eingehalten, sagte eine Polizeisprecherin. Bereits am Vortag hatte es eine Reihe von Demonstrationen mit mehreren Hundert Teilnehmern gegeben. Am Samstag hatten sich rund 150 Menschen auf dem Wasen versammelt. Die Demonstration hatte unter Einsatz vieler Polizeikräfte stattgefunden. Redner verlangten unter anderem die sofortige Öffnung der Kitas und den sofortigen Vollbetrieb der Schulen. Die Gefahr, an Corona zu sterben, sei inzwischen geringer als die, von einer Straßenbahn überfahren zu werden, sagte ein Redner. Ein Bündnis aus 25 linken Gruppierungen aus Stuttgart und der Region hatte auf einer anderen Demo auf dem Schlossplatz vor einem drohenden Sozialabbau als wirtschaftliche Folge der Corona-Pandemie gewarnt.

Ganz friedlich ist der Samstag dann aber doch nicht verlaufen. Die als rechtsextrem geltende Identitäre Bewegung hatte sich am Vormittag Zugang zum DGB-Haus verschafft und dort ein großes Banner aufgehängt. Es trug die Aufschrift „DGB hat mitgeschossen“. Offenbar hatten sich die Aktivisten damit auf den Vorfall am Rande der Corona-Demo am 16. Mai bezogen. Damals ist ein Mitglied der rechten Gewerkschaft Zentrum Automobil bei einem Angriff mehrerer Unbekannter schwer verletzt worden. Die Einzelheiten zur Tat sind noch nicht bekannt, das Zentrum Automobil spricht aber vom Einsatz einer Gaspistole. Die Polizei hat bislang aber keine solchen Erkenntnisse.

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