Gerne blicken wir ja etwas irritiert Richtung USA, wenn es um restriktive Abtreibungsgesetze oder die Todesstrafe geht. Beim Thema Blutspenden müssen wir aber erstmal vor der eigenen Haustür kehren: eine ganze Gesellschaftsgruppe wird hier nach wie vor ausgeschlossen, weil ihr pauschal ein höheres Aids-Risiko zugesprochen wird. Nicht mehr zeitgemäß entscheidet der Bundestag und stimmt vor wenigen Tagen einer Gesetzesänderung zu: weder die Sexualität noch das Alter soll beim Spenden eine Rolle spielen. In der queeren Community Stuttgarts herrschen vorsichtige Zurückhaltung und gemischte Gefühle.  

Voraussichtlich soll das neue Gesetz ab dem 1. April in Kraft treten. Dann ist die Bundesärztekammer verpflichtet ihre Blutspende-Richtlinien innerhalb von vier Monaten anzupassen und Homosexuelle als Blutspender zuzulassen.