Behörden kontrollieren Ulmer Schlachthof

Nachdem deutschlandweit an verschiedenen Schlacht-Betrieben verstärkt Corona-Fälle aufgetreten sind, haben die Beamten von Zoll, Gesundheitsamt und Regierungspräsidium Tübingen heute in Ulm genauer hingesehen. Bei einer unangekündigten Kontrolle haben sie unter anderem die Hygienemaßnahmen, den Arbeitsschutz und die Unterbringung der Arbeiter aus Osteuropa überprüft.

Nach dem Ausbruch der durch das neuartige Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19 in mehreren deutschen Schlachthöfen rückte erst zuletzt auch der Betrieb im Donautal in den Fokus. Insbesondere, weil die Firma Müller-Fleisch (Enzkreis) im Zentrum diverser Vorfälle steht. Zu dieser Gruppe gehört auch „Ulmer Fleisch“, die Firma, die den Ulmer Schlachthof betreibt. In einem Antrag an Ulms OB Gunter Czisch verlangten mehrere Fraktionen des Ulmer Gemeinderats Informationen über die Arbeits- und Lebensbedingungen der Mitarbeiter auf dem Ulmer Schlachthof.

Stephan Lange, der Geschäftsführer des Schlachthofs, wies derartige Vorwürfe von sich. Für Ulm gebe es ein eigenes Pandemie-Team sowie einen ausgeklügelten Hygieneplan. „Über den täglichen Gesundheitscheck hinaus gelten an unserem Standort Hygieneauflagen im Rahmen unserer Lebensmittelproduktionsprozesse“, sagte Lange. Diese würden laufend vom Veterinäramt der Stadt Ulm überwacht.

Bis zum Abend konnten die Beamten keine wesentlichen Mängel beim Infektionsschutz feststellen. Auf die Einhaltung des erforderlichen Mindestabstandes innerhalb der Betriebsstätte wurde hingewiesen. Dem Landratsamt wird im Nachgang zum Vor-Ort-Termin vorsorglich ein Betriebskonzept für ein mögliches Ausbruchsgeschehen innerhalb des Betriebs (Pandemieplan) vorgelegt. Die Prüfung im Hinblick auf die Zahlung des Mindestlohns -bestehend aus der Auswertung der Arbeitnehmerbefragungen und Geschäftsunterlagen etc.- wird fortgesetzt. Hinweise auf Verstöße gegen sonstige Arbeitsbedingungen gab es nicht.

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