Dieser Blick soll den Fahrgästen zwischen Ulm und Wendlingen ab Dezember geboten werden. Einmal pro Stunde sollen die Züge dann die Filstalbrücke überqueren. Sie ist ein Baustein in der neuen 60km langen Strecke. Bei der heutigen Trainingsfahrt werden die Zugführer für die neue Strecke geschult. Das European Train Control System – kurz ETCS sorgt aber auch für Probleme. Wegen fehlender Zulassungen für das System kann der französische Schnellzug TGV aktuell noch nicht auf der Strecke fahren. Das System ersetzt klassische Zugsignale durch ein System, mit dem jeder Zug die genaue Position live übermittelt. Abschleppzüge haben dieses System aber nicht und dürfen nur mit Sondergenehmigung und einer Geschwindigkeit von 25kmh fahren. Wenn ein Zug liegen bleibt, würde das also zu massiven Verspätungen führen. Die Strecke Ulm Wendlingen ist ein Puzzleteil im Projekt Stuttgart Ulm, sie gehört auch zur Magistrale für Europa, die sich von Frankreich bis Ungarn erstreckt. Zwischen Stuttgart und München soll sie eine Fahrtzeitreduzierung von 15 Minuten einbringen. Ob sich die knapp 4 Milliarden Euro gelohnt haben, und ob die Zeiteinsparungen auch im Bahnalltag eingehalten werden können wird sich zeigen. Das Zugfahren bleibt für Ausbilder Raimund Räder so oder so ein Traumjob.