Baden-Württemberg benötigt dringend mehr Lehrkräfte: Auch unpopuläre Ansätze müssen helfen

Der Mangel an Lehrkräften in baden-württembergischen Schulen ist schon jetzt enorm. Mit einem 18-Punkte-Plan will Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) etwa 500 Deputate schaffen: Strengere Genehmigung von Teilzeitarbeit, Sabbaticals einschränken oder die Durchzahlung in den Sommerferien für angestellte Lehrkräfte. Opposition und Lehrerverbände kritisieren einige Punkte scharf. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) verteidigt den Plan seiner Ministerin am Dienstag in der Regierungspressekonferenz.

Im vergangenen Juni haben Kretschmann und Schopper Teilzeitlehrkräfte noch gebeten, freiwillig mehr zu arbeiten. Vom Schuljahr 24/25 an soll es eine neue Teilzeit-Regelung geben – diese wird am heftigsten kritisiert. Wer weniger als 75 Prozent arbeiten möchte, muss das genau begründen. Nur wenn keine dienstlichen Gründe dagegensprechen, soll weniger Arbeit möglich sein – der Lehrkräftemangel soll als dienstlicher Grund gelten.

Noch nicht enthalten, sind Überlegungen, einen neuen Lehramtsmaster als duales Studium einzuführen. Gemeinsam mit Wissenschaftsministerin Olschowski soll bis Sommer ein Plan vorgelegt werden, so Schopper. Klar ist: Wer mehr Lehrkräfte braucht, muss den Beruf attraktiv machen. Unter der Überschrift „Entlastung und Unterstützung“ listet Schopper sechs ihrer 18 Punkte auf. Doch Denkverbote für unpopuläre Ansätze wie die Teilzeitregelung, gibt es nicht – die Lage in den Schulen ist zu angespannt.

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