Aerosolforscher kritisiert Ausgangssperren scharf

Gerhard Scheuch ist einer der führenden Aerosolexperten Deutschlands. Gemeinsam mit Kollegen hat er einen offenen Brief an die Bundesregierung und die Landesregierungen verfasst, in dem sie die Ausgangsbeschränkungen scharf kritisieren. Der ehemalige Präsident der Internationalen Gesellschaft für Aerosolforschung spricht im Interview mit RegioTV über die Wirkung und die Wirksamkeit der Ausgehverbote. Laut Scheuch sind diese sogar kontraproduktiv, denn sie suggerieren den Menschen, dass die Gefahr draußen lauere. Die Aerosolforschung beweise jedoch das Gegenteil: Die deutlich höhere Gefahr lauere im Innenbereich. Draußen Spazieren gehen, im Biergarten sitzen oder Fußball Spielen sei durchaus möglich, sagt Gerhard Scheuch. In ihrem offenen Brief hat die Gesellschaft für Aerosolforschung sechs „goldene Regeln“ für die Infektionsvermeidung in Innenräumen veröffentlicht:

1.) Infektionen finden in Innenräumen statt, deshalb sollten sich möglichst wenige Menschen außerhalb ihres Haushaltes dort treffen.

2.) Man sollte die Zeiten der Treffen und die Aufenthaltszeiten in Innenräumen so kurz wie möglich gestalten.

3.) Man sollte durch häufiges Stoß- oder Querlüften Bedingungen wie im Freien schaffen.

4.) Das Tragen von effektiven Masken ist in Innenräumen nötig.

5.) Raumluftreiniger und Filter sind überall dort zu installieren, wo Menschen sich länger in geschlossenen Räumen aufhalten müssen.

6.) In großen Hallen und Räumen ist die Ansteckungsgefahr viel geringer als in kleinen Versammlungsräumen. Wenn man also wieder Theater, Konzerte, und Gottesdienste stattfinden lassen will, sollte das in großen gut gelüfteten Hallen stattfinden oder wenn möglich ins Freie ausgewichen werden.

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